Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Hohenfelde
Anno 1871 wurde erstmalig erwähnt, dass in den Dörfern um Doberan die Feuerwehren ihre Arbeit aufnahmen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass zu der Zeit auch Hohenfelde seine Wehr in Betrieb nahm, weshalb das Jahr 1871 als Gründungsjahr gilt.
Damit waren die Dörfer der Stadt Bad Doberan ein Stück voraus: Dort wurde die erste Wehr erst 1882 als Reaktion auf den Probebetrieb mit einer Dampfkalesche – dem Vorläufer der Molli-Bahn – gegründet. Die meisten großen Feuerwehren in Norddeutschland gründeten sich zeitgleich wie die Hohenfelder Wehr: Rostock 1865, Hamburg 1872, Stralsund 1883, Lübeck 1889.
Technisch war die Feuerwehr meilenweit vom heutigen Stand entfernt. Ganz zum Anfang musste sich jeder Feuerwehrmann eine spärliche Ausrüstung kaufen, die in erster Linie aus einer schützenden Kopfbedeckung, festen Schuhen und Kleidern, sowie einem Ledersack und einem Strick bestand. Der Ledersack wurde mit Wasser gefüllt und mit diesem „Schluck“ wurde gerade so viel gelöscht, dass der Kamerad zu den Eingeschlossenen vordringen konnte.
Die Fachwerkkaten aus Holz und Lehm mit ihren Stroh- oder Schilfdächern brannten wie Zunder, sodass die Brandbekämpfung damals gar keine Rolle spielte, wenn das Haus bereits in Flammen stand. Wichtig war, die Menschen zu bergen und die Tiere hinauszutreiben. Wenn es möglich war, wurde noch etwas von den Geräten geborgen aber in den meisten Fällen konnte man nur noch zusehen, wie alles niederbrennt. In Hohenfelde brannte es zum Glück nicht oft und wenn, dann konnte durch dichte Besiedlung in der Nähe der Teiche meistens das Feuer eingedämmt werden. Trotzdem verzeichnet die Hohenfelder Chronik brandgefährdete Gebäude, die es heute nicht mehr gibt: Die Schmiede zum Beispiel.
Mannschaft ohne Wagen.
Feuerwehrautos gab es über Jahrzehnte hinweg in Hohenfelde gar nicht. Auf dem Wagen wurde nur die Spritze transportiert. Bei Gewitter wurde ein Pferdegespann geschirrt bereit gestellt.
Die Feuerwehrleute gingen zu Fuß, ritten mit ihren Pferden oder nutzten eine Kutsche oder – wo vorhanden – auch das Fahrrad.
Später – nach dem zweiten Weltkrieg und in der DDR – wurden Traktoren und wenn vorhanden auch Lkws genutzt und es stand ein offener Wagen für die Mannschaft zur Verfügung.
Im Laufe der Zeit entstanden in der Dorfmitte zwei Gerätehäuser, und ein Turm zum Trocknen der Schläuche. Die beiden alten Gerätehäuser sind heute noch erhalten.
Zum Ende der 80er erhielt die Feuerwehr ein damals modernes Einsatzfahrzeug vom Typ “Barkas B1000″, sodass zumindest die Löschtechnik schnell vor Ort war.
Für die kleine Gemeinde war das völlig ausreichend. Größere Aufgaben konnten und mussten die Hohenfelder nicht erfüllen, denn ihr Einsatzgebiet lag zwischen Althof und Retschow, und zwischen dem Quellholz und Hanstorf und war mit dem Auto gut zu erreichen.
Neue Aufgaben,neue Räumlichkeiten,neue Ausrüstung.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erlebte der ländliche Raum zwischen Rostock und Wismar zwei bedeutende Wendepunkte:
Die Geburtenrate ging zurück und die Menschen zogen von der Stadt auf das Land. Für die Städte bedeutete dies, dass die Kameraden der Feuerwehren immer älter wurden, während immer weniger Jugendliche nachrückten.
Die Dorffeuerwehren waren dem in keinster Weise gewachsen und die ausblutenden Städte konnten im Notfall nicht mehr ausreichend helfen.
Dazu gehörte in erster Linie, dass die Kameraden geschult werden und neue angeworben werden konnten, zugleich sollten sie ihre Schutzkleidung nicht länger zuhause aufbewahren müssen, sondern alle an einem zentralen Ort.
Nach den Einfamilienhäusern wuchsen nun also auch Feuerwehrhäuser wie Pilze aus dem Boden: Jedes Dorf hatte schon bald sein eigenes Feuerwehrhaus.
So auch Hohenfelde: Am 12.06.1999 konnte die Freiwillige Feuerwehr das neue Gerätehaus am nördlichen Ortseingang einweihen.
Das Gebäude verfügt über eine Halle für zwei Einsatzfahrzeuge und über Räume für die Verpflegung, Ausrüstung und Ausbildung der Feuerwehrleute. Hier lagern auch zentral alle Ausrüstungsutensilien, der der Feuerwehrmann oder die Feuerwehrfrau benötigt.
Allein mit Feuerwehr-Gebäuden war die Aufgabe jedoch noch nicht zu bewältigen. Die Gemeinden mussten auch die technische Ausrüstung auf den neuesten Stand bringen.
In den neuen Hallen standen meistens alte Barkas-Kleintransporter und Lkws vom Typ W50, W60 oder Robur. Technisch hinkten diese Fahrzeuge den modernen Löschzügen um zwanzig bis dreißig Jahre hinterher.
Zwei Jahre später also, am 14.07.2001, wurde das Barkas- und Traktorengespann durch zwei moderne Einsatzfahrzeuge der Typen VW und MAN ersetzt. Damit ist die Feuerwehr effizient im ganzen Kreisgebiet einsetzbar und schneller als zuvor am Einsatzort. Am 01.05.2014 wurde der VW-Bus durch ein neues Fahrzeug ersetzt.
Immer auf dem Laufenden, damit es immer gut läuft.
Nicht immer ist es einfach, ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau (auch davon gibt es in Hohenfelde viele) zu sein.
Man ist auf das Wohlwollen des Arbeitgebers angewiesen, wenn man während der Arbeitszeit zu einem Einsatz muss und man weiß nicht, was einem dort erwartet.
In der heutigen Zeit ist der Begriff der Feuerwehr fast schon überholt: Immer wieder werden die Kameraden zu Unfällen gerufen, bei denen sie Unfallstellen sichern, Verletzte oder auch Tote bergen müssen. Gerade in der ländlichen Region kann es ein Bekannter sein, der da geborgen werden muss. Für solche schweren Fälle stehen den Feuerwehrleuten ausgebildete Seelsorger zur Hilfe, die bei der Bewältigung helfen.
Denn gerade da es nicht immer nur ums Feuerlöschen geht, sondern das Bergen und Retten im Vordergrund steht, ist jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau doppelt so wichtig, wie bisher.
Nicht zu vergessen: Die Feuerwehr geht hinein, wo andere hinaus laufen. Unter dem Einsatz ihres Lebens.
Erfreulich ist die Einsatzstatistik der Hohenfelder:
Sie hatte in den letzten Jahren wenige wirklich gefährliche Einsätze.
Aber wo sie gebraucht wurde waren alle froh, dass sie da war.
Wettbewerbe, Leistungsvergleiche und Ausscheide sind wichtiger Bestandteil in der Arbeit der Feuerwehrkameraden. Sie müssen sich ständig mit den anderen Feuerwehren messen, können von ihnen lernen und die eigene Arbeit optimieren. Wobei es eher anders herum ist: Die Hohenfelder tragen regelmäßig Preise nach Hause. Das macht die Kameraden stolz auf ihre Feuerwehr und die Hohenfelder stolz auf ihre Kameraden.
Die Freiwillige Feuerwehr als fester Bestandteil des Hohenfelder Lebens.
Die Hohenfelder Feuerwehr engagiert sich bei Veranstaltungen, wie dem Sport- und Gemeindefest, dem Osterfeuer oder Kinderfesten.
Sie ist fester Bestandteil des Dorfes und selbstverständlich bei jeder Feierlichkeit von der Einweihung des Gedenksteines bis zur Verabschiedung des Chorleiters des Hohenfelder Chores (beides 2007) dabei.
Für die Gemeinde ist sie ein Aushängeschild und Partner. und für die Kinder und Jugendlichen des Dorfes leistet die Feuerwehr einen wertvollen Beitrag zur sinnvollen Beschäftigung.
Die Hohenfelder stehen hinter ihrer Feuerwehr und es gibt kaum eine Familie, in der nicht ein Mitglied oder ein Verwandter Feuerwehrkamerad ist.
Wer sich am Freitagabend angesichts der fast leeren Spielplätze und Bürgersteige fragt, wo denn in Hohenfelde denn plötzlich die Kinder hin sind, der braucht nur bei der Feuerwehr nachzuschauen.
Kontakt:
Schwaaner Chaussee 5a
18209 Hohenfelde
Tel. 038203/6 25 73
E-Mail: feuerwehr@hohenfelde.net
Notruf: 112
Wehrführer:
Freiwillige Feuerwehr:
Bastian Hexel
Jugendwart:
Freiwillige Jugendfeuerwehr:
Dr. Henrik Teller
Selbstbewusstsein, Verantwortung, Teamgeist
und Loyalität gegenüber dem Brandmeister
zeichnen einen Feuerwehrmann aus.
Du bist herzlich eingeladen, selbst Feuerwehrmann
in einer der besten Freiwilligen Feuerwehren unseres Kreises zu werden!
Die Feuerwehr braucht dich. Sprich uns an – wir beraten dich gern!